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Einsatz 42-2022

Einsatz 42-2022

Gasaustritt - Einsatzübung Gefahrgut

Am Freitag, 14.10.2022 um 09:22 Uhr ertönten die „Pieper“ (Funkmeldeempfänger) bei den Kameraden der FW Lommatzsch, eine Alarmierung durch die Sirene erfolgte ebenfalls. Die Alarmierung besagte einen Gasaustritt auf einem Firmengelände an der Mertitzer Straße in Lommatzsch und Ungewissheit über verletzte Personen. Aus der Meldung ging für die Kameraden nicht hervor, dass es sich um einen Übungseinsatz handeln könnte.

Die Einsatzübung wurde beim Landkreis Meißen angemeldet, damit die Einsatzkräfte der Feuerwehren Stauchitz, Bloßwitz, Lommatzsch, Striegnitz und Meißen des Gefahrgutzug 1 (KatS-GGZ) Meißen sowie der ABC-ErkKw (ein Messfahrzeug) der FW Riesa/Weida des ABC-Erkundungszuges (KatS-ABC-ErkZ) mit alarmiert werden können und Sonderrechte auf dem Weg zum Einsatz erhalten.

Das Szenario der Übung: Gasaustritt an einer Plasma-Schneidmaschine, ein entstehender Metallbrand mit starker Hitzeentwicklung, eine darauffolgende Verpuffung mit weiterer starker Beschädigung der Gasanlage, herbeieilende Mitarbeiter werden verletzt, Flutung der Produktionshalle mit verschiedenen technischen Gasen – Absetzung des Notrufes!

Die Kameraden der FW Lommatzsch hatten dabei eine doppelte Aufgabe – als ortsansässige Feuerwehr den Einsatz absichern und gleichzeitig mit der Mannschaft des Fahrzeuges Dekon P als Komponente des GGZ  ebenfalls aktiv den Einsatz laut Einsatzplan abzuarbeiten. 

Die Besatzung des Löschfahrzeuges der FW Lommatzsch erkundete zuerst vor Ort die Einsatzlage. Die sich daraus ergebenden ersten Aufgaben sind: Sichern der Einsatzstelle, Evakuierung der Mitarbeiter und Kontrolle auf Vollzähligkeit, Beginn mit der Suche nach vermissten, verletzten Personen soweit es möglich ist - unter Beachtung der höchstmöglichen Eigensicherheit und der weiteren Gefährdungslage, Erkennen/Prüfen von explosiven Bereichen, Löschbereitschaft herstellen um ein Übergreifen des Brandes auf weitere Werkhallen und benachbarte Wohngebäude zu verhindern, Schützen eines in der Nähe befindlichen Gaslagers auf dem Firmengelände, …

Als besonders schwierig erwies sich der simulierte Austritt von unbekannten Gefahrstoffen. Dadurch wurde die Menschenrettung stark behindert, da diese die Kameraden nur in spezieller Schutzbekleidung, den sogenannten ABC-Schutzanzügen ausführen können. Diese Spezialkleidung gehört nicht zur Standardausrüstung eines Löschfahrzeuges, sie ist aber auf den Fahrzeugen des Gefahrgutzuges verladen.

Die Aufgaben der Kameraden des Gefahrgutzuges sind unter anderem: Errichtung eines Sammelpunktes außerhalb der Gefahrenzone  zur Erstversorgung und Betreuung von Verletzten und Einsatzkräften, Menschenrettung sowie das Abdichten und Abschalten der undichten Gasleitungen in entsprechender Spezialkleidung, Messen des Gasgehaltes in der Luft der Werkhallen und des gesamten Betriebsgeländes – die Freigabe kann erst nach erfolgreicher Gas frei-Messung erfolgen.

Aufgrund von Personalmangel tagsüber bei den verschiedenen Ortswehren mussten mehrere Nachalarmierungen bei den Feuerwehren erfolgen.

Die Einsatzübung wurde gegen 11 Uhr vom Übungsleiter, Kamerad B. Hänsel beendet.

Dieses bewusst ausgedachte, schwierige Szenario sollte testen und aufzeigen, dass es einer Ortsfeuerwehr wie z.B. Lommatzsch tagsüber und bei verminderter Einsatzkraft, aufgrund der beruflichen Tätigkeiten der Kameraden  praktisch nicht möglich ist, die Absicherung solch eines umfangreichen Einsatzes zu gewährleisten und gleichzeitig noch die Aufgaben als Komponente innerhalb des KatS-GGZ des Landkreises Meißen abzuarbeiten! Außerdem muss berücksichtigt werden, dass auch alle anderen Feuerwehren im Verbund des Katastrophenschutz-Gefahrgutzuges des Landkreises Meißen  ebenfalls tagsüber nicht zu 100 % mit voller Mannschaftsstärke zu Einsätzen ausrücken können.

Wenn dieses Übungsszenario ein tatsächlicher Ernstfall gewesen wäre, so hätten die am Einsatzort anwesenden Kräfte nicht ausgereicht. Ein Vielfaches an Kräften und Mitteln aus anderen Feuerwehren im Landkreis Meißen und möglicherweise ein kompletter zweiter Gefahrgutzug hätten nachalarmiert werden müssen.

Ein besonderer Dank gilt der Geschäftsleitung der Lomma Sachsen GmbH für das zur Verfügung stellen von mehreren Werkhallen und Teilen des Betriebsgeländes sowie der teilweise Produktionsverzicht von mehreren Stunden, um diese Katastrophenschutzübung durchführen zu können.    [MH] 

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STADT LOMMATZSCH
 

logoLandkreis: Meißen
Bundesland: Sachsen
Einwohner: 5000

 
 

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